Ich weiß ja nicht, wie es euch geht. Aber ich kann es nicht mehr sehen. Gefühlt werden jeden Tag neue Marken gelauncht, die alle das gleiche erzählen, für das gleiche stehen und das gleiche Produkt vertreiben. Für mich stechen hier nur wenige aus dem Einheitsbrei heraus.
Ein Instagram Kanal, Influencer Koops und Facebook Ads. Hierbei handelt es sich um eine neutrale Auflistung von modernen Marketing Maßnahmen, die um Gottes Willen nicht verwerflich sind und die man auch irgendwie machen muss, um nicht vollkommen unterzugehen.
Aber als eine Person, die ebenfalls in dieser Branche arbeitet, wünsche ich mir von der ein oder anderen Marke etwas mehr Innovation und Alleinstellungsmerkmal.
Das Shooten von Sonnenbrillen auf einem weißen Laken hat noch niemanden aus den Socken gehauen. Wohingegen eine eigene Bildsprache und eine individuell konzipierte Persona bei mir Punkte sammelt – Respekt Punkte. Respekt dafür, dass sich hier jemand mit der Materie auseinander setzt und man sich nicht einfach nur zurücklehnt in der Hoffnung, dass der Instagram Algorithmus sein Übriges tun wird.
Mehr ist mehr – nicht immer
Ich verstehe, dass sich manche Marken, die bereits einen großen Bekanntheitsgrad erreicht haben, auch an die großen Influencer wenden. Welche Brand freut sich nicht von Caro Daur gefeatured zu werden? Verständlich! Die bedeutenden Influencer der Zukunft sind jedoch andere. Mikroinfluencer verfügen logischer Weise noch nicht über eine dermaßen große Reichweite, sie stehen aber in der Regel (natürlich gibt es auch hier Ausnahmen) für Authentizität und freuen sich noch über Kooperationen, da sie für sie nicht zur Tagesordnung gehören. Seit Influencer dazu verpflichtet sind, Posts zu kennzeichnen, die im Rahmen einer Kooperation mit einer Marke entstanden sind, merkt man erst einmal, wie viel Prozent der Posts wirklich Werbung ist. Was ja nicht heißt, dass die Instagramerin das Produkt nicht wirklich toll findet. Nichtsdestotrotz desillusioniert so etwas viele Follower, denn sie wissen jetzt, dass sie ihren Idolen nicht alles glauben können.
Wie fällt man als Marke positiv auf?
Ein bisschen was habe ich hierzu ja schon erwähnt. Für mich macht eine gute Markenstrategie aus, dass sie zum Brand Core passt. Das ist allerdings nur möglich, wenn die Marke schon über eine längere Zeit existiert, wie bei Esprit. Gefühlt hat man ein wenig zu lange von dieser Marke nichts gehört. Aber dafür kam sie danach wie Phoenix aus der Asche mit einer konsistenten Markenstrategie über alle Touchpoints hinweg. Dann lieber ein Jahr lang in einem Kämmerlein einschließen, wenn danach so etwas bei rumkommt. Und wichtig: Auch wenn Esprit eine neue Ausrichtung hat, committen sie sich nach wie vor zu qualitativ hochwertiger Kleidung mit Stil. Gibt es noch keinen Marken Kern, weil die Marke noch nicht lange existiert, ist es wichtig, sich eine Markenstrategie zurecht zu legen, die Sinn macht und die einen echten USP besitzt. Marketing Bla Bla olé. 🙂
Foto by Marco Verch/ flickr