Es verhält sich ein bisschen wie bei Autos oder bei Parfums. Jedes Auto steht unweigerlich für einen bestimmten Typ Mensch. So steht Mercedes für den erfolgreichen Aufsichtsratsvorsitzenden Ü50. Porsche steht für “Ich bin reich und zeig es gern!” Der Mini ist der stylische City Flitzer der Werbeagentur Mitarbeiterin. Klischee, ich komme. Auch wenn wir ständig versuchen, objektiv zu sein, sehen wir uns doch immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert und können uns hiervon auch selbst nicht komplett freisprechen. So verhält es sich auch in Sachen Uhr.
In meiner Kindheit gab es für mich drei Art Uhren. Damen Uhren, Männer Uhren, Swatch und die damals sehr begehrte ICE Watch – auch ich durfte sie mein Eigen nennen. 🙂
Heutzutage verhält es sich in meiner Wahrnehmung anders. Vor lauter Diversität in Sachen Color, Marke, dick oder dünn, Ziffernblatt, protzig oder zart – weiß man gar nicht mehr, wofür man sich eigentlich entscheiden soll.
Zart, zarter, Armbanduhr
Es gibt Tage, an denen wir uns wünschen, wir wären die kleine zarte Französin, die seit Jahrzehnten die kleine schmale Armbanduhr mit einem braunen Lederband trägt. Problem: Wir sind nicht immer die kleine hübsche Französin. Denn manchmal braucht man ein Statement am Handgelenk – und da kommt man mit einer zarten Armbanduhr nicht weit – oder doch?!
Mehr ist mehr
Zu manchen Outfits braucht es einen echten Hingucker – aber zu protzig darf sie auch nicht sein. Sie soll auffallen, aber natürlich positiv. Und zu dem restlichen Schmuck muss sie passen. Vielleicht Tri-Color? Der bequemste Weg. Silberne Uhren wirken irgendwie chick – business like. Auf der anderen Seite wirkt eine goldene Uhr wunderschön auf güldener Haut – doof nur, dass die Sonnenmonate in der Regel an einer Hand abzuzählen sind in good old Germany.
Schwimmen auf der Trendwelle
Vielleicht liegt das Geheimnis auch darin, einem Trend zu folgen. Nicht umsonst tragen die Influencer dieser Welt gefühlt alle dieselbe Uhr. Und ich muss zugeben: Auch mir gefallen die zarten Uhren von Kapten&Son und wie sie alle heißen sehr gut. Sie sind so clean, simpel und doch irgendwie schick. Im Vergleich wirken sie nur irgendwie so austauschbar – was wahrscheinlich daran liegt, dass sie unglaublich populär sind und jede zweite modebewusste Frau eine solche Uhr trägt.
Klick-klack-Uhren
Das was meine Schwester mit “Klick-klack-Uhren” gemeint hat, sind schwere Uhren, die ein Geräusch machen, wenn du deine Hände auf den Tisch legst. Die “scheppern”, wenn der Armreif die Uhr berührt, die – ich weiß selbst nicht warum – aber irgendwie wertig und erwachsen wirken. Vielleicht ist es an der Zeit die ICE Watch hinter sich zu lassen und zu akzeptieren, dass man eben keine 13 sondern 30 Jahre alt ist. So schön die Teenager Zeit auch war. Ich weiß schließlich heute noch, wie meine ICE Watch aussah. Ich weiß sogar noch, wie sie roch. 🙂 Und welchen der vier Knöpfe man betätigen musste, um im dunklen etwas sehen zu können. Man muss ehrlicher Weise sagen, dafür braucht es keine ICE Watch – trotzdem war sie toll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wohl jede Uhr ihr für und ihr wieder hat. Es kommt letztendlich darauf an, was du suchst. Wenn du eine alltagstaugliche Uhr suchst, dann sollte sie möglichst zu vielem passen und nicht allzu extravagant sein – es sei denn, du magst den großen Auftritt. 🙂