Dieser Sommer war auf kölsch gesagt „zum driessen“. Es regnete. Die Temperaturen befanden sich nicht nur ein Mal im einstelligen Bereich. Und der Unmut von ganz Deutschland konzentrierte sich auf Petrus. Ihm wurde das alles zu viel. Er flüchtete nach Spanien und Italien und ließ dort die Sonne scheinen – so sehr, dass ganz Spanien momentan vor sich hin kokelt. Unsere Straßen glühten nicht, sie schwammen davon. Bis vor einer Woche schien es, als würde der Sommer komplett ins Wasser fallen. Doch nun kam das, worauf wir alle wochenlang gewartet haben. Es war warm. Wir schwitzten. Doch egal, wo man war, kamen einem immer wieder Motz-Floskeln zu Ohren: „Muss es immer direkt so heiß werden?“ „Mir ist schwindelig!“ „Ich schwitze!“ Ja liebe Menschen, wenn es warm ist, schwitzt man. Und ja, der Kreislauf spielt manchmal nicht mit bei 40 Grad. Dennoch sollten wir uns überlegen, was uns lieber ist: Schwitzen am Aachener Weiher oder eine ein-Jahres-Depression wegen eines Mangels an Vitamin D.
Also meine Entscheidung fällt klar aus: Lieber schwitze ich, kann nicht schlafen, habe hunderte Mückenstiche, als noch EIN MAL so einen verregneten Sommer zu erleben. Mich nervt es auch, wenn ich in der KVB in meiner eigenen Pfütze stehe. Mich nervt es auch, wenn mein Hund nach 100 Metern wieder nach Hause will. Mich nervt es auch, wenn ich in der Deutschen Bahn nach Hamburg fahre, die Klimaanlagen ausfallen und mein Körper mit 50 Grad zurecht kommen muss.
Doch was ist die Alternative?
Auch in den Wochen zuvor stand ich in der KVB in einer Pfütze – nur nicht in meiner eigenen. Mein Hund wollte auch schon vorher nach 100 Metern nach Hause. Er mag kein Regen. Und bei einer Außentemperatur von 10 Grad hält es die Deutsche Bahn für unbeding notwendig 15 Grad kalte Klimaalagen einzuschalten.
(Foto by Luc Viatour)