Harald Schmidt über seinen neuen Job bei Sky: „Ich brauche keine Ideen, ich brauche Geld!“

Dass sich der Entertainer Harald Schmidt im Hause „Sky“ niedergelassen hat, dürfte mittlerweile jedem aufgefallen sein. Warum er dies getan hat und warum ein Comedian zu einem Sportsender wechselt, erschließt sich mir bis heute nicht. Doch Harald Schmidt hat darauf eine eigene Antwort: „Ich brauche keine Ideen, ich brauche Geld!“

Nach dem Quotendesaster bei „SAT.1″ lästert Late-Night-Talker Harald Schmidt ab dem 4. September exklusiv beim Pay-TV-Sender „Sky“. Lästern konnte er schon immer. Allerdings zog er bislang nicht über Sportler her. Für Schmidt ist der Medienkonzern „Sky Deutschland“ keine Nische. „Wieso Nische? Wir sind eine Entertainment-Plattform allererster Güte“, kontert Schmidt im Gespräch mit „TV Movie“ aus der „Bauer Media Group“. „Hier herrscht eine dynamische, von Aufbruch gekennzeichnete Atmosphäre.“ Auch wenn ich dem Wechsel sehr skeptisch gegenüber stehe, kann ich dieses Argument nachvollziehen. Es ist eindeutig aufbauender und motivierender in einem Unternehmen zu arbeiten, dass sich ständig entwickelt. Andererseits empfinde ich das Unternehmen als wenig sympathisch. Sie nutzen ihre Monopolstellung im Bereich der Fußballübertragung schamlos aus und veräppeln ihre Kunden.

Das entscheidende Argument für seinen Wechsel: „Ich brauche keine Ideen, ich brauche Geld!“ Er wolle nun mal nichts anderes machen als Late Night. „Und ein Sender, der mir die Gelegenheit gibt, das zu tun, macht mich glücklich.“ Seinen Ex-Arbeitgebern habe er nichts vorzuwerfen. „Bei beiden Spartensendern hatte ich eine tolle Zeit!“, grinst Schmidt. „Bei beiden bin ich stilvoll verabschiedet worden – mit einem schicken Abendessen bei der „ARD“, mit einer Kiste erlesenen Weins bei „SAT.1″.“ Für diesen Humor liebe ich ihn 🙂 Eine Rückkehr schließt der Entertainer zwar nicht aus, doch der augenzwinkernde Blick geht nach vorn. „Ich hoffe sehr, dass es bei Sky ab jetzt für immer läuft. Ich habe ein gutes Gefühl!“ Zumal er sich einfach „top in Form“ fühle: „Die Sendung ist fantastisch, es gibt nichts Besseres.“ Kritik lasse er sowieso nicht an sich heran. „Wenn wir um 18 Uhr die Show aufzeichnen, lautet ab 17.30 Uhr die Devise: alles genial!“, erzählt Schmidt. „Auch hinterher will ich nur hören: Das war der Hammer!“ Den selbstkritischen Gedanken, dass seine große TV-Zeit vorbei sein könne, verbietet sich der 54-Jährige. „Ich steh ja in der Tradition von Shakespeare und Napoleon – da weiß man einfach, dass erst spätere Jahrhunderte die eigentliche Größe erkennen werden“, sagt Schmidt. „Und in dieser sympathischen Mischung aus Ignoranz und Größenwahn segel ich durch die Jahrhunderte.“ Auch wenn Schmidt einen einzigartigen Humor hat, finde ich diese Einstellung fragwürdig. Natürlich ist es undankbar als etwas älterer Mensch auf das Abstellgleis gestellt zu werden. Jedoch sollte man auch nicht mit aller Kraft versuchen dagegen anzugehen.

(Foto by Dimitri b.)

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