Der Schauspieler Florian David Fitz (48) spricht in der neuen „GRAZIA“ darüber, wie er sich auf seine Journalistenrolle in dem aktuellen Polit-Thriller „Die Lügen der Sieger“ vorbereitete: „Ich durfte einen Tag lang beim „Spiegel“ mitlaufen, das war sehr spannend.“ Überrascht war er, weil er mehr Machismo in der Redaktion erwartet hätte: „Wie das etwa bei Chirurgen der Fall ist. Und dass da eine Haudegenmentalität herrscht. Aber beim „Spiegel“ arbeiten ja inzwischen sogar Frauen – und die müssen auch nicht in Kampfmontur rumlaufen.“
Er selbst ist immer noch eifriger Zeitungsleser, sagt aber auch: „Eine gesunde Distanz ist nie schlecht.“ Und fügt hinzu: „Grundsätzlich mag ich’s nicht, wenn der Ton zu schrill wird.“ Dennoch sei er nicht gefeit gegen aufsehenerregende Schlagzeilen. „Diesen Urinstinkt gibt’s ja bei uns allen, sonst würde es auch nicht so gut funktionieren. Wobei ich aber eher drauf reinfalle, wenn’s subtiler gemacht ist und schicker verpackt.“ Er sei ein anstrengendes Kind gewesen, das immer nachfragte, woran sich bis heute nichts geändert habe. „Neugier, alles wissen zu wollen – ich habe schon früher nicht unter Antriebslosigkeit gelitten, und das ist mir geblieben.“
Ich kontrolliere gern
Der Frauenschwarm aus „Doctor’s Diary“ – zum Stand einer Fortsetzung oder Kinoversion meint er: „Ich kann halt nicht viel dazu sagen – ich harre der Dinge!“ – räumt ein, dass er nicht nur positive Seiten hat: „Meine Freunde sagen, dass ich gerne kontrolliere. Aber das ist kein Vorurteil.“ Und obwohl er gern das eine oder andere Kunstwerk an der Wand hängen hätte – „Momentan würde ich mich für ein paar Picassos entscheiden, die Bilder aus seiner blauen und rosa Phase finde ich unfassbar schön“ -, sagt Fitz auf die Frage nach seinem wertvollsten Besitz: „Eine gewisse innere Freiheit.“
Foto by Manfred Werner (Tsui)