Es ist eigentlich wie an jedem Wochenende. Mit feuchten Händen sitzt man vor dem Radio, dem Fernseher oder im Müngersdorfer Stadion. Voller Euphorie stürzt man sich in die Menge und ist spätestens beim Eintritt ins Stadion stolz ein Kölner zu sein. Das Gefühl vergeht jedoch in den meisten Fällen beim 0:1. Oft ist man von der schieren Verzweiflung nicht weit entfernt. Die Mannschaft kämpft und kämpft…und verliert. Es passiert sogar, dass ich Poldi, Geromel, Sereno und Co. bemitleide. Wie 13-jährige Jungs auf dem Bolzplatz kämpfen sie um jeden Ball. Ob sie ihn dann auch wirklich bekommen, steht auf einem anderen Blatt.
Dasselbe Bild zeigt sich beim FC Training am Geißbockheim. Es präsentiert sich eine Mannschaft, die den Fußball liebt. Sie scherzen auf dem Platz und trainieren erstaunlich diszipliniert. 100 Fans versammeln sich zum Training. Jede Altersklasse ist vertreten. Am Ende des Trainings reihen sich drei Generationen ein, um ein Autogramm zu bekomme. Das ganze erinnert stark an ein Backstreet Boys Konzert. „Lukas, hierhin.“ „Bitte bitte ein Autogramm!“
Eine junge Frau fleht förmlich um ein Autogramm. Heute ist ihr Geburtstag und ohne ein Autogramm möchte sie nicht wieder zurück in ihre Heimat Paris.
Kleine Jungs strecken ihre Köpfe über das Gitter und schreien, was ihre jungen Stimmbänder hergeben.
Das ist die andere Seite der Medaille. Es ist wie immer in der Domstadt: Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt.
Hoffen wir, dass die Stimmung am Sonntag ähnlich sein wird, wie gegen Hertha BSC und am Ende die Fans himmelhochjauchzend das Stadion verlassen können.