„Traumfrau gesucht“ und die Grenzen des schlechten Geschmacks

Es gibt im deutschen Fernsehen einige Sendungen, die die Grenzen des guten Geschmacks bei weitem überschreiten. RTL2 geht nun noch ein wenig weiter und überschreitet sogar die Grenzen des schlechten Geschmacks. Mit dem Dating-Format „Traumfrau gesucht“ unterstützt RTL2 paarungswillige Männer bei ihrer Suche nach der perfekten Frau aus dem Osten. Das alleine ist schon geschmacklos. Eine andere Komponente dieser Sendung ist jedoch jenseits der Menschenwürde.Ich bin alles andere als eine Verfechterin des Feminismus, aber dieses Format übertreibt’s. Drei Männer stehen im Vordergrund der Sendung. An Perversität mangelt es allen drei nicht. Walthers Erscheinungsbild täuscht. Nach außen scheint er ein konservativer Aristokrat zu sein. Aber in ihm brodelt das „Feuer“. Die an ihn vermittelten osteuropäischen Frauen werden während des 1. Dates begraptscht und unsittlich angefasst. Allen Frauen war das mehr als unangenehm. Sie fühlten sich durch ihn belästigt. Walther kann das nicht verstehen. Schließlich sind doch gerade die osteuropäischen Frauen leicht zu haben und nicht zimperlich. Gestern schien er dann endlich am Ziel seiner Träume angekommen. Juliya heißt seine „Traumfrau“. Während der in der letzten Sendung ihre Brüste begrapschte, erstatte er nun, laut Promiflash, Bericht über die gemeinsame Nacht: „Sie möchte, dass ich meine Zunge in ihren Mund stecke.“ Too much information, lieber Walther!!! Die beiden scheinen ein Herz und eine Seele zu sein, bis Walther im Meer mal wieder die Finger nicht von ihr lassen kann. Sie möchte das nicht. Walther führt es auf ihre Schüchternheit zurück.

Ein anderer Härtefall ist Kandidat Manfred. Er sieht sich als Mr. Bombastic und hat hohe Ansprüche. Realtiv hübsche Frauen genügen ihm nicht. Sie muss PERFEKT sein. Als die Agentur ihm ein rumänisches Mädchen vorstellt, ist für Manfred schnell klar: „Zu dick. Zu hässlich. Die ist nichts für mich!“

„Natürlich war sie nicht dick. Aber nicht den super-schlanken Körper, den ich suche. Zeitverschwendung. Meine Ansprüche liegen halt sehr weit drüber. Es war eine hübsche Frau, aber nicht hübsch genug für mich. Ich will in jeder Hinsicht im Leben das Beste und nicht das Zweitbeste.“

Es gibt Momente da kann man einfach nicht fassen, was sich da vor den eigenen Augen abspielt. So auch in diesem Moment! Dass die osteuropäischen Frauen, wie Vieh, an perverse Deutsche vermittelt werden, ist schon traurig genug. Viel trauriger ist aber noch die Tatsache, dass sie begrapscht werden und sich den nicht vorhandenen Manieren der Männer beugen.

(Foto by Flickr)

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