Matthias Schweighöfer: „Facebook ist das beste Feuilleton“

Matthias Schweighöfer dreht lieber Filme für ein großes Publikum als für die Kritiker der Feuilletons. „Ich habe eine eigene Firma, und die muss laufen. Ich muss Filme machen, die andere Filme finanzieren“, sagt der Regisseur und Schauspieler im Interview mit dem ROLLING STONE.

Am Donnerstag läuft Schweighöfers neue Komödie „Der Nanny“ in den Kinos an. Er habe oft in anspruchsvollen Arthaus-Filmen mitgespielt, so Schweighöfer in der April-Ausgabe des Magazins, „aber wenn ich dann in einem Kinosaal sitze und den Film sehe, für den ich mir vier Monate den Arsch aufgerissen habe, und da sitzen dann nur 80 Leute um mich herum und nebenan läuft ‚Zweiohrküken‘, und das Ding ist rappelvoll, dann macht man sich eben seine Gedanken.“

„Kein Feuilletonist besucht ein großes Musical in Hamburg, wenn am Schauspielhaus eine gute Woyzeck-Inszenierung läuft.“

Es würde ihn sogar ärgern, wären seine Filme für das Feuilleton relevant, behauptet der erfolgreiche Schauspieler im ROLLING STONE. Über schlechte Kritiken würde er sich ärgern, wenn er Filme machte, die für das Feuilleton relevant sind, sagt der erfolgreiche Schauspieler: „Kein Feuilletonist besucht ein großes Musical in Hamburg, wenn am Schauspielhaus eine gute Woyzeck-Inszenierung läuft.“

Matthias Schweighöfer auf Facebook

Matthias Schweighöfer folgen über 1,9 Millionen Menschen auf Facebook, seine Posts werden regelmäßig in der Presse zitiert. „Mittlerweile haben wir fast Freude daran, zu beobachten, welche Geschichte aus einem Foto gestrickt wird. Facebook ist das beste Feuilleton der Welt. Du kriegst unvermittelt jegliche Kritik mit.“

Schweighöfer hat viele Fans – aber Bodyguards brauche er eher selten: „Nur bei großen Menschenansammlungen und auf Kinotouren, sonst sind meine Kinder meine Bodyguards. Meine Tochter hat grundsätzlich so schlechte Laune – wenn jemand kommt und ein Foto machen möchte, entschuldigen sich die Leute meist schnell und gehen wieder.“

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