Köln: Die Liebeserklärung an eine Stadt

Seit ich denken kann, wohne ich in Köln. Meine Liebe zu dieser Stadt stand nie im Widerspruch zu meiner Leidenschaft, dem Reisen. Ich wusste immer, dass ich in meine Lieblingsstadt zurückkehren werden. Der Zeitraum war klar definiert und nicht allzu lang. Doch wenn man alleine für eine Weile von dem Ort weg muss, wo alles lebt, was man liebt, dann verteufelt man sich für die Entscheidung wegzugehen, auch wenn man sich zuvor monatelang darauf gefreut hat. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und hat Angst, dass, wenn er zurück kommt, nichts mehr so ist wie zuvor. Dabei ändert sich die Entfernung auch nach der 100.Träne nicht.

Das Problem ein Kölner zu sein besteht darin, dass es nirgendwo in Deutschland Menschen gibt, die genauso humorvoll sind und die eine Leichtigkeit vermitteln, die gut tut und die einem fehlt, wenn man sie nicht mehr spürt. In der dunkelsten Minute findest Du in Köln jemanden, der Dich in den Arm nimmt – und wenn es ein Obdachloser am Rudolfplatz ist. Man ist nie alleine!

In anderen Städten sind die Menschen nicht weniger lieb, aber sie haben eine andere Art es zu zeigen. Und diese Art muss man erstmal verstehen lernen, denn zunächst wirkt sie befremdlich und kühl.

Auch wenn die Kölner sich täglich selbst beweihräuchern – sie nehmen sich selbst nicht ernst. Und genau das kann eine noch so schwere Last erleichtern.

(Foto by wuestenigel)

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