Nach und nach wird auch Mode-Labels klar, dass sie an einer Plus-Size-Kollektion nicht vorbeikommen. Doch nicht nur an den Stangen kehrt eine vermeintliche Bewusstseinsveränderung ein. Auch in den Regalen der Kinder-Spielzeuge, soll DAS Vorbild für ungesunde Körpermaße, eine Revolution erleben.
Das Netzwerk „Plus Size Modeling“ fordert eine Übergrößen-Barbie. Die Reaktionen gehen dabei erdenklich weit auseinander. Jeder weiß: Barbies Maßen hält selbst kein „Victoria’s Secret“-Model stand. Ihre Wespentaille böte nicht genügend Platz für menschliche Organe und der Mangel an Fettgewebe würde die Produktion weiblicher Sexualhormone hemmen. Übrigens wäre Barbie zwischen 1,88 und 2,26 Meter groß. Die Fehlhaltung könnten zu ernsthaften Knorpelschäden führen.
Die Forderung des Netzwerks
Die Betreiber von „Plus Size Modeling“, einem Netzwerk aus den USA für Frauen „jeder Größe und Form“, haben etwas gegen den Magerwahn in der Gesellschaft. In ihren Augen tragen dazu nicht nur extrem schlanke Models auf Magazin-Covern zu dem Magersuchtstrend bei, sondern eben auch Barbie-Puppen. Die würde mit ihrem spindeldürren Körper und unrealistischen Körperproportionen den Druck zum schlanken Schönheitsideal bereits auf Kinder übertragen. Auf ihrer Facebook-Seite rief „Plus Size Modeling“ deshalb zur Diskussion auf:
Die Frage aller Fragen: „Sollten Spielzeugfirmen anfangen, Plus-Size-Barbies herzustellen?“.
Das Ergebnis
Das Ergebnis bis jetzt: Fast 40.000 stimmten für die XXL-Barbie, über 5.000 User sprachen sich mit ihren Kommentaren dagegen aus.
Die negativen Stimmen hatten es in sich. „Yeah, lasst uns Krankheit und schlechte Essgewohnheiten propagieren: genau, was Amerika braucht“, so ein Kommentar. „Ich hoffe, es gibt ein Blutdruck-Messgerät dazu“, ein weiterer. „Lächerlich“ finden die meisten vor allem das auffällige Doppelkinn.
Der allgemeine Tenor: Normale Körpermaße ja. Aber die Plus-Size-Barbie würde kurvige Frauen falsch darstellen und sei genauso wenig vorbildlich für Kinder und Jugendliche wie die dürre Variante.
Nickolay Lamm (25) könnte die Lösung aller Probleme sein. Der amerikanische Künstler findet, dass das kranke Idealbild, welches die Barbie-Puppe vermittelt, durchaus kritisiert werden darf. Er hat am Computer eine normal gebaute Version der Spielzeug-Ikone kreiert – ohne Wespentaille und Endlos-Beine, aber auch ohne Übergewicht. Lamm will damit zeigen, dass „normal“ schön ist. „Wenn wir dünne Models kritisieren, sollten wir zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Barbie junge Mädchen negativ beeinflusst“, erklärte er gegenüber der „Huffington Post“.