Für Raucher sind ihre Raucherpausen überlebenswichtig. So zumindest scheint es. Jede Minute wird genutzt. Das dringende Bedürfnis zu rauchen, scheint wie eine legitime Rechtfertigung mehrere Arbeitspausen einzulegen. Nichtraucher haben diese Rechtfertigung nicht. Sie gehen in die Mittagspause. Holen sich vielleicht noch einen Kaffee zwischendurch. Das war es dann aber auch schon. Wird man nicht komisch angesehen, wenn man sich OHNE eine Zigarette neben die Raucher stellt? Dann gibt es schießlich keinen Grund sich eine Pause zu nehmen. Aus diesem und anderen Gründen wird das Ende der Raucherpausen nun gefordert.

Der Präsident des Bundesverbandsmittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven sagte gegenüber Bild: „Schluss mit dem blauen Dunst während der Arbeit. Raucherpausen kosten die Betriebe bares Geld und stören den Arbeitsablauf.“

Ihm entgegen steht SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach:“Ich bin für strengen Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz. Aber: Ein Rauchverbot in kleinen Pausen vor der Tür wäre eine massive Diskriminierung – und ein Schritt Richtung Nichtraucher-Diktatur.“

Lieber Prof.Karl Lauterbach, wie kamen Sie auf den Begriff der „Nichtraucher-Diktatur“? Eine Diktatur impliziert den Eindruck des Bösen. Die Nichtraucher tun den Rauchern nichts. Wenn dann tun die Raucher den Nichtrauchern etwas. Sie fügen ihnen nämlich einen gesundheitlichen Schaden zu.

Der Vorschlag der Wirtschaftsverbände in den Mittagspausen und nach dem Feierabend zu rauchen ist mehr als unrealistisch. Wenn die Schmacht groß ist, dann muss die Zigarette nun mal schnell her.

Ich selbst finde es schwierig hier einen Kompromiss zu finden. Den Nichtrauchern eine Diktatur vorzuwerfen, im Falle der verbotenen Raucherpausen, ist jedoch mehr als an den Haaren herbeigezogen.

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