Der Tatort: Gern gesehen, viel beschimpft

Die beliebtesten Kommissare kommen aus Münster

Es ist 20.15 Uhr an einem Sonntagabend. Der Tagesschau-Sprecher beendet gerade seinen letzten Satz. Nun sollte man sich auf dem Sofa eingefunden haben. Denn es ist Zeit für den Tatort, die älteste und erfolgreichste Krimiserie im deutschen Fernsehen.

Der Tatort ist ein Urgestein des Deutschen Fernsehens. Gunther Witte war der „Erfinder“ des Tatorts. Mit der ersten Ausstrahlung „Taxi nach Leipzig“ legten die öffentlich-rechtlichen Sender einen Meilenstein für einen ihrer größten Erfolge. Seit dem 29. November 1970 wurden 830 Tatort-Folgen ausgestrahlt. Anders als bei den sonstigen Krimiserien scheint der Tatort ein Erbe zu sein. Ein Erbe, das jede Generation weitergibt an seine Kinder. Der Tatort gewann über die Jahre vielmehr an Charme, als er an Spannung verlor. Egal welches Alter – der Tatort verbindet.

Auch wenn der Beginn des Tatorts weit zurück liegt, hat sich an dem Inhalt der Krimireihe von 1970 nicht viel geändert: Im Mittelpunkt steht ein Kommissar. Dieser Kommissar ist nicht irgendein Kommissar. Der Kommissar kennt seine Stadt wie die eigene Westentasche. Mit seinem Kompagnon an der Seite ist er unschlagbar. Zwischen den beiden besteht eine Art Hassliebe. Es geht nicht mit- und nicht ohne einander. Oft handelt es sich bei dem Kommissar oder der Kommissarin um einen leicht verschrobenen Charakter. Die Frauen beim Tatort bestechen durch Schönheit, Sportlichkeit und Intelligenz. In Bremen zum Beispiel übernimmt Sabine Postel als Inga Lürsen die Rolle der einfühlsamen Kommissarin.

Beliebteste Kommissare kommen aus Münster

Wie die Frankfurter Rundschau schreibt, wählten 39 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage der Zeitschrift „Fernsehwoche“ die Münsteraner Ermittler zu ihrem Lieblingsteam. Verwundern tut das wenig! Axel Prahl als Frank Thiel und Jan-Josef Liefers als Karl-Friedrich Börne bestechen durch Witz, Sarkasmus und Intelligenz. Die Gegensätzlichkeit des Kommissars und des Gerichtsmediziners macht den Tatort zu einem TV-Highlight. Hier trifft der St. Pauli-Fan auf Dr. Dr. Karl-Friedrich Börne. Aber auch das Kölner Ermittlerteam ist sehr beliebt. Die Kölner Klaus J. Behrendt als Max Ballauf und Dietmar Bär als Freddy Schenk überzeugten 31 Prozent der Befragten. Beim Team-Ludwigshafen setzt der Tatort auf die starke Frau. Mit Ulrike Forkerts als Lena Odenthal tanzt die Krimireihe aus der Reihe. So könnte man ewig weitermachen, quer durch Deutschland.

Abgesehen von den immer wiederkehrenden Kommissaren, scheint auch die Story auf den ersten Blick wenig einfallsreich und schnell erzählt. Eine Leiche wird von einem Jogger in einem abgelegenen Waldstück gefunden. Nächste Szene: Die „SpuSi“ (Spurensicherung) rückt an. Alles weist auf einen eiskalten Mord hin. Nach einiger zäher Ermittlungsarbeit scheint der Fall gelöst. Doch der Tatort wäre nicht der Tatort, wäre der erste Verdächtige auch der Täter. Nun wird wild die Gegend abgesucht, um auch ja deutlich zu machen, in welcher Stadt der Tatort spielt. Eine zweite Leiche wird gefunden. Sie kommen zu spät. Nun geht der Krimi an die Substanz.

Der ganze Artikel bei f1rst life

(Foto by fotopedia)

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.