Wollen wir Facebook-Freunde sein?

Am Thema „Social Media“ kommt wohl niemand mehr vorbei! Selbst die Generation 40+ nutzt Facebook. Befragt man diese Art User zum Sinn des sozialen Netzwerkes, bekommt man keine sinnvolle Antwort. Für jemanden, der mehr mit den Rolling Stones und weniger mit Facebook aufgewachsen ist, existiert tatsächlich kein Sinn. Besonders seltsam empfindet mein Vater den Umgang mit so genannten „Freunden“. Kürzlich erst stellte er mir die Frage „Ich bekomme immer Anfragen von Leuten, die ich nicht kenne. Ist das normal?“ Zu meinem eigenen Erschrecken musste ich mit „Ja“ antworten.

Ja, es ist normal, dass wildfremde Personen mit einem befreundet sein wollen. Ja, es ist normal, dass man vollkommen unerwartet Nachrichten von einer Frau aus Russland erhält, die einem vorwirft, man hätte eine Affäre mit ihrem Mann.  Da hilft nur eins blockieren!

So blockiert man nervige Dauerposter

Blockieren ist eine mittlerweile beliebte Methode, um so genannte Dauerposter zu ignorieren. Diese Sorte Mensch bzw. „Freund“ wird schnell und diskret geblockt. Wenn man sich gar nichts mehr zu sagen hat, besteht natürlich auch noch die Möglichkeit des Löschens. Ein Aufräumen in den eigenen vier Facebook-Wänden schadet keinem Profil.

Erst beim näheren Betrachten der Freundesliste entpuppen sich viele der so genannten Freunde als Personen, die man zwar zwangsläufig kennen gelernt hat, auf die man aber persönlich auch gut verzichten könnte. Telefonate finden nicht statt und das letzte Aufeinandertreffen ist mehr als ein halbes Jahrzehnt her? Trifft dies zu, kannst du sicher sein, dass du es mit einem waschechten Facebook-Freund zu tun hast. Ein Facebook-Freund hat in den meisten Fällen wenig persönliches Interesse. Sein Interesse besteht in der Exklusivität der Posts anderer, die für jede Menge neuen Gesprächsstoff sorgen. Um diesen Gesprächsbedarf erst gar nicht zum Leben zu erwecken,  besteht die Möglichkeit, die Sichtbarkeit einzuschränken.

Gruppen bilden bei Facebook

Aufgrund der unterschiedlichen Beziehungen im Netzwerk, empfiehlt es sich besonders enge Freunde oder besonders „unenge“ Freunde in Gruppen anzuordnen. Im Falle eines mehr als persönlichen Posts ist es somit möglich, den Zugriff auf den Post lediglich engen Freunden und Familienmitgliedern zu gewähren. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Post einzelnen Personen vorzuenthalten. Damit ist die Sichtbarkeit benutzerdefiniert.

Ob im sozialen Netzwerk Facebook oder in der Realität, fest steht: Ohne unsere Freunde wäre das (virtuelle) Leben mehr als langweilig. Dennoch sollte man seine Freunde mit Sorgfalt suchen, denn die Feinde finden sich von alleine.

(Foto by Elaine Chan and Priscilla Chan)

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