Gestern war es soweit: Der Bachelor sah die 22 Kandidatinnen, die die nächsten Wochen um ihn buhlen werden. Dass sich „RTL“ für die dumme Variante entschieden hat, kann man dem Sender nicht übel nehmen. Denn eins muss man ja sagen: Das Konzept geht auf. Die Situation gleicht einem Unfall auf der gegenüberliegenden Fahrbahn. Obwohl man weiß, dass man es nicht darf und dass es schlimm enden könnte, kann man nicht wegschauen.
So erging es mir gestern Abend um 20.15 Uhr. Auch wenn Christian Tews nicht gerade mein Typ ist, ist seine Attraktivität nicht von der Hand zuweisen. Sobald er jedoch sein 50 Karat-Lächeln aufsetzt und zum Reden ansetzt, ist seine Attraktivität wie auf Knopfdruck verschwunden.
Die Kandidatinnen
Als die Kandidatinnen die Limousine verlassen hatten, ging das Fremdschämen erst richtig los. Keine einzige der Kandidatinnen wusste wie man mit Niveau aus einem Auto steigt. Mindestens 50 Prozent sah man die Dummheit förmlich an. Besonders heikel gestaltete sich hier der Auftritt von Kandidatin Ela, die ihr Geld besser mal in die Vergrößerung ihres Gehirns gesteckt hätte. Sie studiert „hobbymäßig“ Jura und ist sich sicher, dass der Bachelor auf sie steht. Wer kann schon einer aufgedunsenen Frau, die gegen eine Glasscheibe rennt widerstehen?
Der Bachelor
Wer nun aber denkt, das durchgehend niedrige Niveau sei nur durch die Kandidatinnen verursacht, der irrt. Auch der Bachelor und Unternehmer Christian Tews glänzte durch niveaulose Bemerkungen und brillierte durch sein prolliges Verhalten. Nicht nur, dass er jeder Frau auf den Hintern glotzte. Nein! Er erläuterte der Kamera ausführlichst, was er an dem einen oder anderen Hinterteil mochte bzw. nicht mochte.
Die Frau, das Weib
Was Alice Schwarzer 40 Jahre lang aufgebaut hat, machte diese Sendung innerhalb von eineinhalb Stunden ungeschehen. Und schon ist Frau wieder das Objekt der Begierde, das auf Brüste und Hintern reduziert wird. Am Kopf des Stammes steht ein Mann, der die freie Auswahl hat. Blond, rothaarig oder brünett – jede Haarfarbe erhofft sich bei ihm das zu finden, was verloren schien: Sicherheit, Geld und ein Leben als Hausfrau.
(Foto by MadeleineSchäfer)