Too much information: Zu viel Privatsphäre im Netz

Der Reiz von sozialen Netzwerken besteht in mehreren Aspekten. Zum einen ist es das Kommunizieren mit Freunden, das so genannte Chatten. Hierbei handelt es sich jedoch oft um ein Alibi. In den meisten Fällen wird Facebook dazu genutzt seine „Freunde“ nach Lust und Liebe auszustalken. In Köln scheint dieses Phänomen besonders verbreitet. Nicht umsonst ist die Domstadt die Hauptstadt der Stalker 🙂 Das Stalken ist jedoch nur dadurch möglich, dass andere Menschen viel (und manchmal viel zu viel) von sich preisgeben. 

Dass der User bei Facebook seine schönsten Momente teilt, ist in Ordnung – solange es die Grenzen der Privatsphäre nicht überschreitet. Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich schäme mich förmlich fremd, wenn jemand seine Hochzeitsfotos, die Geburt seines Kindes oder andere Intimitäten bei Facebook publiziert.

Erst gestern saß ich wieder fassungslos vor meinem Laptop und fragte mich, was man sich wohl dabei gedacht hat.

Mutter zu werden ist ohne Frage eine einzigartige Erfahrung. Aber gerade weil sie so einzigartig und privat ist, gehören derartige Ereignisse NICHT INS NETZ!

Die angesprochene Person scheint da anderer Meinung zu sein. Ohne Skrupel kann man als „Freund“ live und in Farbe die Entwicklung ihres Säuglings beobachten und mitverfolgen. Hier wird kein Moment ausgelassen.

Obwohl man in keiner engen Beziehung zu der Mutter steht, scheint es fast so, als sei man eng mit dem Säugling verbunden. Hunderte von Fotos dokumentieren den Moment nach der Geburt, das Wickeln und das Schlafen des Babys.

Was mich dabei besonders gestört hat, war die Tatsache, dass das Baby in 90 Prozent der Fälle nackt zu sehen war.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Baby in 12 Jahren davon begeistert sein wird!

So schnell geht das also. Man kommt auf die Welt und schwups…ist man  ein Baby 2.0, obwohl man noch nicht einmal reden,lesen oder geschweige denn schreiben kann.

(Foto by Flickr)

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