Jeder nutzt facebook. Viele veröffentlichen Fotos und kommentieren Beiträge. Auch die „Gefällt mir“ Buttons sind sehr beliebt. Ohne Fanpages würde facebook nur halb so viel Spaß machen. Diesen Spaß möchte uns der Datenschutzbeauftragter aus Schleswig Holsteins nicht gönnen. Sein Anliegen: alle Firmen in Schleswig Holstein sollen die angesprochenen „Gefällt mir“- Buttons von ihren Webseiten entfernen. Auch auf die, bei den Usern sehr beliebten, Fanpages soll bei Facebook verzichtet werden. Mit Bußgelder wird sogar von Seiten der Behörden gedroht. Doch warum das Ganze?
Ist nicht jeder selbst dafür verantwortlich, welche Beiträge er postet und welche Fanpages ihm gefallen? Wer nicht zum so genannten „gläsernen Menschen“ mutieren möchte, dem ist es freigestellt, nicht beizutreten oder seine Präsenz bei facebook nur passiv zu nutzen.
Jeder von uns weiß, dass facebook unsere Daten nutzt, um damit Geld zu verdienen. Das mag vielleicht nicht in Ordnung sein, aber wem es nicht passt, der ist nicht gezwungen das soziale Netzwerk zu nutzen und somit die Methoden zu unterstützen.
Immer wieder werden Stimmen laut, facebook entspreche nicht den nationalen und internationlen Datenbestimmungen. Doch gelingt es niemandem etwas dagegen zu tun. Auch bei Test.de werden zunächst die Risiken des Unternehmens facebook thematisiert, um anschließend festzustellen: „Maßnahmen gegen das Unternehmen mit Sitz in San Francisco stehen (…) zunächst nicht an.“ Immer dasselbe.Leere Worte!
Niko Härting, ein auf Internetrecht spezialisierter Anwalt aus Berlin, sieht das Vorhaben des Datenschutzbeauftragten ebenfalls kritisch. Für ihn ist ein derartiges Vorgehen rechtswidrig. Der Erlass von Bußgeld-Bescheiden liege nicht im Zuständigkeitsbereich des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz und die Rechtslage sei bei weitem nicht so deutlich, wie die Beamten es versuchen darzustellen.
Dass der Datenschutzbeauftagte gerade jetzt mit seiner Kritik an die Öffentlichkeit geht, ist denkbar unklug. Wie der Spiegel berichtete, wurden bei facebook gerade erst die Datenschutz Einstellungen verbessert . Facebook erleichtert es den Usern, durch mehrere Änderungen, einzustellen, mit wem sie Statusnachrichten und Fotos teilen wollen.
Ämüsant ist, dass die Fanpage „Datenschutz für Schleswig-Holstein – Thilo Weichert muss bleiben!“ immer noch existiert und er seltsamer Weise hier noch nicht durchgegriffen hat.
(Foto by Geek&Pole)