
Auch Nicht-Kölner kennen das Kölner Grundgesetz. Die elf Artikel des Grundgesetzes sind Leifäden für den kölschen Lebensstil. Udo Gümpel, der Italienkorrespondent von n-tv zog nun in seinem Artikel „Wat fott es, es fott“ Silvio Berlusconi, der Kölsche Jung'“ eine Parallele zwischen dem kölschen Lebensgefühl und dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Und tatsächlich – einige Gemeinsamkeiten sind nicht zu leugnen.
Den ersten Artikel „Et es wie et es“ befolgt Berlusconi wie kein zweiter. Der Italiener rechtfertigt seine Bunga Bunga Partys mit seinem Geschlecht: „Ich bin halt ein Mann“. Dies findet er ist Grund genug schöne, minderjährige Frauen zu Sex Partys einzuladen.
Auch der zweite Artikel „Et kütt wie et kütt“ kommt Berlusconi sehr recht. Die Tatsache, dass er bereits des Öfteren vor italienischen Richtern stand, kümmert ihn wenig. Er weiß schließlich, dass er mit nichts zu rechnen hat.In diesen Kontext passt auch das dritte Gesetz „Et hät noch immer joot jejange“.
Artikel sieben ist dem Silvio ebenfalls gut bekannt. „Wat wells de maache?“ scheint das Lebensmotto des Ministerpräsidenten sein. „Füge dich deinem Schicksal“ lautet die Übersetzung für Nicht-Kölner. Berlusconi fügt sich nicht nur seinem persönlichen Schicksal. Das Schicksal Italiens überlässt er sich selbst. Die Tatsache, dass Italien eins der meiste verschuldeten Länder in der Euro Zone ist, scheint ihn wenig zu stören. Die von der EU vorgeschriebenen Sparmaßnahmen werden konstant ignoriert und nicht realisiert.
„Wat soll dä Käu?“ fragt sich der aus Mailand stammende Italiener des Öfteren. Er kann nicht verstehen, warum derart viel Wirbel um sein ausuferndes Privatleben gemacht wird. Erst kürzlich verkündete der italienische Ministerpräsident: Es ist besser, schöne Frauen zu mögen, als schwul zu sein!“ Diese Aussage ist zum einen schwulenfeindlich und zum anderen kein Grund 16-Jährige zu verführen.
Der Artikel „Drinks de ejne met?“ ist Berlusconis liebster. Bei seinen ausschweifenden Partys wird nicht nur rumgefummelt. Der Alkohol fließt bei den bekannten Pool Partys in Strömen.
Doch die ganzen Eskapaden können dem Regierungspräsidenten nichts anhaben. Wie oft er sich tatsächlich ins Fäustchen lacht ist nicht bekannt. Da scheint der elfte und damit letzte Artikel „Do laachs de disch kapott“ die perfekte Art mit seiner verkappten Rolle als Ministerpräsident zurecht zu kommen.
Wäre er nicht der Ministerpräsident Italiens würde es niemanden interessieren, wieviel er trinkt und mit wem er verkehrt. Doch seine Rolle verlangt Verantwortungbewusstsein und Ernsthaftigkeit. Da hat die kölsche Manier nichts zu suchen. Die
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Ob die Wirtschaftskrise ein Ende findet, das weiss niemand so genau. Der nächste Wackelkandidat ist Italien und der Regierungschef giesst noch Öl ins Feuer. „Es gibt einen Angriff auf den Euro, der als Währung niemanden überzeugt hat, weil er nicht die Währung eines Landes ist, sondern von vielen“, sagte Berlusconi laut „Corriere della Sera“. Verdient Italien so einen Regierungschef. Verdient Europa so einen Partner. Ich glaube nicht. Solange die Eurozone nicht solche Länder aussliessen kann, besteht immer Gefahr, dass solche Länder den Euro in den Abgrund reissen.