Frühling …, Herbst und Winter – wenn die Stiefel Einzug halten

Im Frühling schwitzten wir bei 30 Grad im Schatten. Der heißeste Sommer des Jahrhunderts wurde uns wie jedes Jahr prophezeit. Und wie jedes Jahr wurden wir enttäuscht. Liegt es vielleicht an Jörg Kachelmanns Abwesenheit? Womit haben wir einen solchen Sommer verdient? Und was zum Teufel sollen wir tun mit der Sommerkollektion, die bei uns im Schrank versauert. So viele Partys können nicht gefeiert werden, dass jedes Kleid Ausgang hat. Wer bezahlt mir die Massen von Kleidern, die noch taufrisch im Schrank hängen und nächstes Jahr schon wieder out sind? Niemand!

Stattdessen tun wir genau dasselbe nun im Winter. Wir kaufen uns Stiefel, Stiefeletten und Moonboots, aber einen Winter gibt es nicht. Meistens kaufen wir uns die Stiefel schon im September. Man weiß ja nie, wann der „große Wintereinbruch“ vor der Tür steht. Dass der Wintereinbruch bis jetzt immer an unserer Tür vorbeiging, sei mal dahingestellt. Und auch die Angst, dass die schönsten Stiefel im Oktober vielleicht schon weg sein könnten beherrscht uns. Und das Männer-Argument „ Kauf sie doch im Januar. Dann sind sie reduziert und du hast für nächstes Jahr schon ein Paar“  ist kein Argument. Denn wir wollen diese Schuhe ja jetzt, augenblicklich. Denn uns fallen schon hunderte von Outfits ein, zu denen diese Schuhe bezaubernd aussehen würden.

Wir kaufen diese Stiefel, Stiefeletten oder was auch immer, weil wir Schuhe lieben. Aber nicht, weil wir es mögen im Juli Stiefel für den Winter zu kaufen. Ist es nicht unheimlich deprimierend, dass während des angeblichen Hochsommers, die Schaufenster voller Wintermäntel und Winterschuhe sind? Könnte man nicht noch bis Ende September warten? Man bekommt ein wenig das Gefühl, dass sich dadurch die zwei Sonnenstrahlen auch noch verdünisieren.

Trotzen wir einfach den ganzen wunderschönen Stiefeln, Stiefeletten und Boots und geben dem Sommer noch eine letzte Chance, auch wenn er sie eigentlich nicht verdient hat.

(Foto by CAPL)

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