Brautalarm – der weibliche Hangover

Mädchen lieben Hochzeiten. Sie machen sich bereits zu Kindergartenzeiten Gedanken über ihren Traummann, überlegen wie ihr Traumkleid aussehen wird, planen den Ablauf ihrer Hochzeit und denken darüber nach, wer denn wohl die perfekte erste Brautjungfer sein könnte.Für Lillian (Maya Rudolph) bedarf die Frage nach der perfekten Brautjunger zunächst keiner großen Überlegungen.Schließlich ist sie seit Urzeiten mit Annie (Kristen Wiig) befreundet. Als Lillian Annie fragt, ob sie bereit wäre die Rolle als erste Brautjunger zu übernehmen, versucht Annie sich mit ihr zu freuen-doch gelingt es ihr nur bedingt.  Annies Leben ist nämlich momentan alles andere als perfekt. Verlassen von ihrem langjährigen Freund, stürzt sich Annie in eine Affäre, die keine Aussichten auf mehr zulässt. Ihre eigene Bäckerei musste sie schließen und steht nun vor den Trümmern ihrer Existenz.

Das alles hindert sie jedoch nicht daran die Aufgabe als erste Brautjunger sehr anzunehmen. Mit vollem Einsatz versucht Annie nun, mit den wenigen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen,  alles perfekt zu machen. Doch werden ihr dabei Steine in den Weg gelegt.  Helen (Rose Byrne) ist die neue Freundin von Lillian und scheint alles zu haben, was Annie nicht hat: einen netten Mann, viel Kohle und eine aufopferungsvolle Art. Doch Annie traut dem Braten nicht und hegt seit dem Kennenlernen Antipathien gehen Es kommt zu einem Tauziehen zwischen Annie und Helen, um die Gunst der Braut.

Wer kennt es nicht? Die beste Freundin lernt eine andere beste Freundin kennen und man selbst fühlt sich, wie das dritte Rad am Wagen. Viele Frauen werde bestätigen können, dass ihnen dieses Gefühl bekannt ist. Das dritte Rad versucht dann mit allen möglichen Mitteln sich Aufmerksamkeit zu verschaffen-so auch Annie.

Sie spürt ihren Einfluss auf Lillian schwinden und muss zusehen, wie eine andere immer mehr das Leben ihrer besten Freundin zu bestimmen scheint. Annie kämpft, doch gegen Helen scheint  sie ein Häufchen Elend auf zwei Beinen abzugeben. Helen hingegen scheint der Inbegriff von Perfektion zu sein. Frauen würden sie hassen. Sie ist groß, schlank, gutaussehend, reich, hat Einfluss und führt oberflächlich betrachtet ein perfektes Leben.  Ein Kampf gegen diese Frau hat wenig Hoffnung auf den Sieg. Doch Annie startet eine Kampfansage.

Das ganze erinnert stark an das Wolfsrudel von Hangover. Die Braut, bzw. der Bräutigam ist hin-und hergerissen, zwischen gut und böse. Die besten Freunde versuchen ihrer Freundin, bzw. ihrem Freund einen perfekten Jungesellenabschied zu organisieren. Die Reise nach Vegas spielt ist in beiden Filmen von Bedeutung.

Auch die Figuren an sich zeigen einige Parallelen auf. Was bei Hangover Alan ist, verkörpert bei dem Film Brautalarm Megan, die Wilde. Die zukünftige Schwippschwägerin der Braut ist rücksichtslos ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund. Doch hinter ihrer rauen Art steckt auch eine weiche Seite.

Stews Eigenschaften sind aufgeteilt in Annie, Becca und Rita. Annie, die Planlose, Becca, die Unschuld in Person und Rita, die Lüsterne.

Die Rolle der Bösen wird in diesem Film von Rose Byrne dargestellt. Die Entwicklung dieser Figur ist jedoch leider nicht wirklich gelungen.

Der Regisseur Paul Feig schafft jedoch insgesamt unheimlich sympathische Figuren, die jede für sich eine andere Art Frau verkörpern. Der weibliche Kinobesucher kann sich mit mindestens einer der Frauen identifizieren. Oft wird der Kinobesucherin auf eine humorvolle Art der Spiegel vor das Gesicht gehalten, sodass nicht selten rote, aber lachende Gesichter im Kino zu beobachten sind.

Der Produzenten Judd Apatow , der zuvor bereits mit Filmen, wie „Beim ersten Mal“ oder „Nie wieder Sex mit der Ex“ Frauenherzen hat höher schlagen lassen, erschafft ein weiteres Mal ein Frauenfilm der sowohl für Mann, wie für Frau absolut sehenswert ist.

(Foto by Flickr)

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