Karnevalsmuffeln wird über die „Festage“ in Köln stets empfohlen zu Hause zu bleiben oder in eine andere deutsche Stadt auszuweichen. Nicht umsonst! Wer Karneval nicht mag, hat es in Köln zu dieser Zeit zugegebener Maßen nicht leicht. Doch ist dies noch lange kein Grund, um auf ein gutgelauntes, verkleidetes Schneewittchen einzuprügeln.
Es war Weiberfastnacht und eine junge Frau verkleidet als Schneewittchen befand sich mit einigen Freundinnen am Barbarossaplatz. Es sollte Richtung Nippes gehen. „In der Bahn haben wir kölsche Lieder gesungen, ich habe die anderen Fahrgäste zum Mitmachen animiert“, erzählt die junge Frau.
Am Ebertplatz angekommen platze dem Russen Andrej M. der Kragen. Er forderte die Truppe auf sofort mit dem Singen aufzuhören. Die Karnevalsjecken erklärten ihm, das sei doch ganz normal an Karneval. Das Schneewittchen legte daraufhin den Arm beruhigend um Andrej M. und sagte etwas auf russisch, was sie vorher bei Freunden aufgeschnappt hatte. Doch unwissentlich beleidigte sie den Russen mit einem Schimpfwort, worauf er vollkommen ausrastete. Erst verpasste er ihr einen harten Faustschlag Richtung Kinn. Anschließend trat er ihr mit voller Wucht in den Bauch.
An der Haltestelle Florastraße konnte der Mann überwältigt werden.
Am Montag saß Andrej M. auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn wegen gefährlicher Körperverletzung an. Das lächerliche Urteil: vier Monate Haft auf Bewährung.
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