Kommunikation: Macht Simsen wirklich doof?

Vor einigen Tagen entdeckte ich auf der Kölner Tageszeitung Express eine Schlagzeile, die mich nachdenklich stimmte. „Macht Simsen blöd?“ Eigentlich macht Kommunikation nie blöd. Ganz im Gegenteil! Kommunikation fördert und fordert die soziale Intelligenz, die in der heutigen Zeit stark verkümmert. Doch eine andere Seite der Kommunikation leidet sehr unter den neuen Medien. Dr. Hans Zehetmair, Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung, beklagt gegenüber dem Express insbesondere die Orthografie: „Ungefähr zwanzig Prozent der 15-Jährigen gelten als Analphabeten.“ Ich selbst finde es furchtbar Nachrichten zu bekommen, die logisch kaum verständlich sind und ohne Punkt und Komma selten einen Sinn ergeben. Eine korrekte Punkt- und Kommasetzung beim Schreiben von SMS erleichtert auch im realen Leben den Umgang mit der Orthografie. Rechtschreib- und Kommafehler haben schon so manche, vielleicht inhaltlich gute Bewerbung, in den Papierkorb wandern lassen. Und das zurecht!

Dass sich Jugendliche gegen diesen Vorwurf wehren, ist mehr als verständlich. Simsen, bzw. Kurzmitteilungen zu versenden ist für die Jugendlichen der mit größte Bestandteil ihres Lebens. In den seltensten Fällen trifft man sich noch, um Probleme zu besprechen oder zu diskutieren. Dann doch lieber bei facebook oder bei ICQ. Da muss man seinem Gegenüber nicht in das Gesicht schauen. Mit dieser Form der Kommunikation wird der reale Umgang immer schwieriger für viele Jugendliche. Bei einem Gespräch von Person zu Person bleibt keine Zeit zu überlegen, wie es im Internet oder bei SMS der Fall ist.

Mein Tipp wäre auch bei SMS oder bei Nachrichten im virtuellen Raum nicht das Gefühl für die Orthografie und die Rechtschreibung zu verlieren. Denn ansonsten sind sie schneller in wichtigen Dokumenten als man denkt und das schlimme ist: Sie fallen Euch nicht auf!

(Foto by Flickr)

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